Ich war für mein BOGY-Praktikum drei Tage lang an der Universität Konstanz im Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft. Dort gibt es ein Projekt namens Quantitative Methods for Visual Computing. Dabei geht es darum, relevante Informationen aus großen Datenmengen zu extrahieren und zu visualisieren, wobei verschiedene moderne Techniken und Geräte genutzt werden.
Den ersten Tag habe ich bei Ying Zhang verbracht. Als Einstieg bekam ich eine kleine Führung durch die Büros, das Labor mit der 3D-Technik und den Raum mit dem 3D-Drucker. Danach habe ich mithilfe eines Tutorials angefangen, mit einem Programm namens Blender zu arbeiten. Damit kann man am Computer 3D-Objekte erstellen, die man dann beispielsweise mit einem 3D-Drucker drucken kann. Mein Ziel war es, ein 3D-Modell eines Donuts zu erstellen.
Es war am Anfang auch mit Erklärvideos eine Herausforderung, da es viele verschiedene Tools gibt. Sobald ich aber die Grundfunktionen verstanden hatte, ging es schneller und hat auch richtig Spaß gemacht. Am Nachmittag durfte ich dann einige Sachen im Labor ausprobieren. Zuerst konnte ich die VR-Brille testen. Besonders spannend war es, sich in der virtuellen Welt eines antiken Roms zu bewegen. Dort konnte man sehen, wie es vor langer Zeit einmal aussah, und an allen Sehenswürdigkeiten, wie dem Kolosseum, gab es kleine Infokarten.
Am zweiten Tag war ich bei Stefan Feyer. Wir sind direkt als Erstes wieder ins Labor gegangen, wo wir zuerst einen Karton mit einem 3D-Scanner eingescannt haben. Wir haben auch versucht, ein von mir mitgebrachtes Teil zu scannen, um es anschließend mit dem 3D-Drucker auszudrucken. Leider gab es beim Scannen Probleme, und das Modell hatte am Ende viele Löcher. Danach habe ich noch kurz an meinem Donut weitergearbeitet und einige Details verbessert.
Nach dem Mittagessen haben wir eine weitere Methode ausprobiert, um 3D-Objekte einzuscannen: Photogrammetrie. Dabei wird mithilfe vieler Fotos aus verschiedenen Winkeln ein 3D-Modell erstellt. Im Anschluss durfte ich einige der anderen Geräte ausprobieren. Es gab einen Bildschirm, an dem man mit einer speziellen Brille in 3D sehen und mithilfe eines Stiftes mit den Objekten interagieren konnte. An einem anderen Bildschirm konnte man sogar ohne eine spezielle Brille 3D-Objekte sehen. In diesem Fall wird der 3D-Effekt erreicht, indem mehrere Screens übereinandergelegt werden. Ich konnte mir auf diesem Bildschirm eine alte Vase aus der Antike ansehen, die als 3D-Objekt rekonstruiert wurde. Zudem gab es eine mit dem 3D-Scanner rekonstruierte Vase, die man sich durch die Kamera eines iPads ansehen konnte, sodass man genau erkennen konnte, wie sie ursprünglich ausgesehen hat.
Zum Abschluss des Tages haben wir den 3D-Druck meines selbst erstellten Donuts gestartet. Der Druck dauerte etwa 9,5 Stunden, und ich konnte ihn am nächsten Tag abholen.
Am dritten Tag war ich zusammen mit einer anderen BOGY-Praktikantin bei Michael Stroh. Ich bekam auch hier zu Beginn eine kleine Führung durch die verschiedenen Büros. Dabei lernte ich einen der Malroboter kennen. Nach dem Mittagessen durften wir einen Blick in den Hangar des Gebäudes werfen, in dem verschiedene Langzeitexperimente durchgeführt werden. Als ich dort war, lief gerade ein Versuch mit Motten, deren Verhalten erforscht wurde.
Am Nachmittag konnten wir einen Flugsimulator ausprobieren – allerdings nicht an einem normalen PC, sondern mit den echten Geräten und Schaltern, wie sie in einem richtigen Flugzeug zu finden sind. Zudem gab es eine 180-Grad-Leinwand, die von drei verschiedenen Beamern beleuchtet wurde.
Als Abschluss meines Praktikums durfte ich noch den Malroboter eDavid kennenlernen. Er ähnelt dem kleineren Malroboter, ist jedoch größer und mittlerweile auch schon etwas älter.