Galaxien, die wie Quallen aussehen? Bodenbakterien als kleine Arzthelfer? Ein Jahr Leben und Forschen im Nordpolarmeer? – Das Binnenschiff MS Wissenschaft tourt auch dieses Jahr wieder quer durch Deutschland. Mit an Bord: eine interaktive Ausstellung zur Arbeit von Forschenden und der Frage danach, wie Wissenschaft funktioniert.
Hier ist für alle Neugierigen etwas dabei: An Bord erfahren sie, wie das Universum oder gesellschaftlicher Zusammenhalt erforscht wird oder Daten über die Tiefsee und Mückenarten gesammelt werden. Welche Methoden wenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hierbei an? Welche Herausforderungen begegnen den Forschenden bei ihrer Arbeit? Und was motiviert sie, zu forschen?
Augmented Reality erleben am Exponat des SFB-TRR 161
Der transregionale Sonderforschungsbereich 161 „Quantitative Methoden für Visual Computing“ beteiligt sich an der Ausstellung mit dem interaktiven Exponat „Kooperation in Augmented Reality“. Besucherinnen und Besucher können am Exponat mithilfe von Tablets in Augmented Reality zusammenarbeiten. Sie lernen mehr darüber, was Interaktionskonzepte sind und wie diese entwickelt, getestet, und für den Einsatz in Simulationen optimiert werden. Der Clou: Daten, die während der Ausstellung entstehen, werden anonymisiert erfasst und sollen in anschließende Studien zur Interaktion in Augmented Reality einfließen. Die Besucherinnen und Besucher nehmen also eine Entdeckerrolle ein und tragen gleichzeitig selbst zur aktuellen Forschung bei.
Das Exponat entstand aus einer Kooperation zwischen den SFB-TRR 161 Teilprojekten Ö (Public Relations) und C01 (Quantifying Interaction). Für das Exponat haben die Forschenden im Teilprojekt „Quantifying Interaction“ eine Anwendung entwickelt, in der man alleine oder zu zweit eine Windkraftanlage in Augmented Reality zusammenbauen kann. Dazu sind verschiedene Steuerungsgesten nötig, z. B. indem ein*e Besucher*in ein Bauteil dreht, während der/die andere es positioniert. Wurde die Aufgabe erfüllt, wird eine Landschaft, die sich zu Beginn der Interaktion aus der Oberfläche des Exponats herausgeschält hat, mit Strom versorgt. Die Anwendung stellt eine vereinfachte Form von Simulationen dar, wie sie immer mehr in der Industrie, der Forschung, oder auch der Medizin zum Einsatz kommen. Mehrere Akteure können in solchen Simulationen neue Ansätze erarbeiten oder die eigenen Fähigkeiten erproben ohne dabei reale Konsequenzen befürchten zu müssen.
Im Teilprojekt “Quantifying Interaction” wird unter Anderem untersucht, wie Nutzerinnen und Nutzer mit Simulationen und den im Vorfeld festgelegten Interaktionsmöglichkeiten umgehen. Aufbauend auf ihren Erkenntnissen entwickeln die Forschenden Modelle, die zur Verbesserung der Technologien und der verwendeten Interaktionskonzepte beitragen. So auch bei unserem Exponat: über eine hierfür eingerichtete Schnittstelle werden Daten zur Interaktion der Ausstellungsgäste mit der AR-Anwendung an die Universität Konstanz übertragen. Sie sollen in zukünftige Studien zu dieser Art der Interaktion in Augmented Reality einfließen.
Neben dem Exponat des SFB-TRR 161 gibt es an Bord des Schiffes auch viele andere spannende Exponate zu bestaunen. Mitmachaktionen kommen dabei nicht zu kurz: Besucher*innen können beispielsweise in der Ausstellung eigene Solarfassaden entwerfen, die Inhaltsstoffe von Pflanzen mittels Fluoreszenz sichtbar machen und natürlich ihre eigenen Fragen an die Wissenschaft stellen, getreu dem Motto “Nachgefragt!” des Wissenschaftsjahres 2022.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Team hinter dem Exponat: Ziyao He, Leon Kokkoliadis, Dominik Morgenstern, Moritz Skowronski, Franziska Trüb, Claudia Widmann, Jonathan Wieland, und Johannes Zagermann. Die Illustrationen und Animationen wurden von Irina Anna Hutzler (WHITE RABBIT Animation) gestaltet. Vielen Dank auch an das Team der MS Wissenschaft, welches uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
In diesem Sinne: Ahoi MS Wissenschaft! Wir freuen uns, mit an Bord zu sein.